Hallo liebe Leser der gepflegten Unterhaltung. Ich werde euch eine Geschichte erzählen von einer lustigen Truppe:

Vor langer langer Zeit, es war am Anfang des Jahres 2016, wurde an einer HV im Appenzeller Lande bestimmt, man möge mit dem erarbeitetem Geld eine Reise unternehmen. Dies ist der Beginn unserer Geschichte.

Am Morgen des 9. September sollte alles beginnen. Es wurde abgemacht man treffe sich an der Arcolor um mit dem Car nach irgendwo zu fahren. Der weise Rat hatte beschlossen das ordinäre Volk nicht einzuweihen wohin die Reise gehen sollte. Natürlich war ich als Chronist dieser Reise als erster vor Ort. Das Wetter versprach besonders schön zu werden. Nach kurzer Zeit trafen immer mehr mutige Recken ein um an diesem Abenteuer teil zu nehmen. Also so wie immer, kurz vor knapp. Als uns eine kryptische Nachricht von Steffi erreichte, musste der Car natürlich zuerst umgeleitet werde an die Arcolor. Der weise Rat hatte vergessen die Restlichen zu informieren dass der Treffpunkt nun am MZG in Waldstatt war. Im Car wurde dann der Tagesbefehl ausgegeben: KEIN ALKOHOL BIS UM VIER UHR!!!!! Man kann sich die Gesichter der Truppe vorstellen. Was sollte das? Wie sollte man diesen Tag nur überstehen. Da der Weise Rat mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte wurde an jeden ein Spezli ausgegeben. Mit dem Hinweis das man sich dieses sorgsam einteilen solle . Wer diese lustige Truppe kennt weiss das Bier war schneller fort als das man Prost sagen kann.

Nach schon etwas längerer Fahrt wurden die ersten Raucher unruhig. Man solle doch bitte einen kleinen Halt einlegen. Einerseits damit die besagten Raucher ihre Sucht befriedigen konnten, andererseits jene die nur ihre Konfirmanden-Blase eingepackt hatten sich Erleichterung verschaffen konnten. Dies alles geschah auf der Brünigstrasse hoch über dem Lungernsee. Gleich darauf ging es weiter mit der lustigen Fahrt.

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Ungefähr 12 Uhr mittags: Ankunft im Restaurant Laterne im schönen Interlaken. Es wurde Essen serviert. Wenn man diese Truppe kennt weiss man, es gibt nur eine Leibspeise: Schnitzel, Pommes frites, Salat und ein Bier. Halt da war doch noch was. Genau der 1-Bier-Befehl. Also nur Mineral und Rivella. Der weise Rat drängte die Truppe zur Eile da der nächste Programmpunkt schon in Kürze stattfinden sollte. Also alle wieder rein in den Car und weiter ging es.

Ankunft auf einem verlassen Parkplatz ganz in der Nähe. Was sollte die Aufgabe der heiteren Truppe sein? Wie schon den ganzen Morgen grosse Verunsicherung. Halt! Da war ein Wegweiser. Tellspiele! Klar warum kein Alkohol getrunken werden durfte. Wer sich ein bisschen mit Armbrust schiessen auskennt weiss, so ein Pfeil kann ganz schön wehtun. Auch werden sie nicht massenhaft Walterli an Lager haben. Dann die grosse Enttäuschung. Doch keine Tellspiele. Man ging in eine andere Richtung. In einem angeranzten Hinterhof sah man einen eben solchen Car stehen.

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Was ging hier nur vor sich. Doch die lustige Truppe ging unbeirrt weiter. Da ein Blockhaus. Grosse Letter auf einem Schild: RIVER RAFTING. Jetzt dämmerte es auch dem letzten was es geschlagen hatte. Bevor man eintreten durfte musste man einen Wisch unterschreiben. Bis heute ist mir noch nicht ganz klar zu was ich eingewilligt habe. Meine Nieren verkauft inklusive Leber oder war es doch nur eine Verzichtserklärung im Falle dass ich verloren gehen sollte. Man weiss es nicht so genau. Alsbald man im Innenhof war, wurden wir durch den Meister des Raften in Empfang genommen. Wir wurden mit einer Schnellbleiche in die hohe Kunst des Wildwasser bezwingen eingewiesen. So wie ich das verstanden habe gibt es eigentlich nur zwei Regeln:

  1. Don’t panic!
  2. Smile for the camera!

Wir wurden als gleich in die Lustigen Gewänder dieser Zunft gekleidet. Dicker Neopren Anzug, Schwimmweste und einem Helm. Danach wurde die ganze Truppe in den Car der Rafter-Base verfrachtet. Wir durften Platz nehmen auf edlen Kunstleder Sitzen. Nun gab es kein Zurück mehr. Es ging an den Start der lustigen Wildwasserfahrt.

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Weiter oben Richtung Wengen wurden die Boote der lustigen Truppe ausgeladen und bereit gemacht um auf der reissenden Lütschine in den Brienzersee getragen zu werden. Wir wurden nun in das Handwerk der Zunft der River Rafter eingeweiht. Welche Kommandos was bedeuteten. Zu guter Letzt wurde unsere Truppe auf die Boote aufgeteilt. Wir waren dreiundzwanzig Personen. In Jedem Boot hatte es Platz für 7 Personen und einen Guide. Na wer kann mir sagen wie das aufgehen soll? Genau es bleiben zwei Personen über. Es wurde nach den zwei Personen verlangt die der englischen Sprache am besten mächtig waren. Julia aus der Zunft der Hörnli hatte sich sofort gemeldet. Nach längerem hin und her habe ich mich, der Chronist dieser Reise, auch auf das englischsprachige Boot begeben. Leider kann ich die Fahrt zum Brienzersee nur aus meiner Sicht beschreiben da die Kommunikation mit den anderen Booten sehr eingeschränkt war.

In unserem Boot befanden sich drei Personen aus dem fernen Lande Kuwait, zwei Personen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten Amerika, Julia und meiner Wenigkeit. Gleich zu Beginn der Fahrt ging die Action schon los. Die ersten Stromschnellen warteten auf uns. Ich muss eingestehen dass der Puls bei mir ganz leicht erhöht war. Es war das erste Mal das ich mich in ein solches Abenteuer stürzte. Doch alles ging wunderbar glatt. Unser Guide hatte eine Wette vorgeschlagen das der, der mit dem Helm die Brücken von unten berühren kann am Ende der Reise ein Bier bekommt. Natürlich war ich von diesem Vorhaben begeistert. Von den drei Möglichkeiten habe ich leider nur zwei in ein Bier verwandelt. Gegen Ende der Fahrt wurde das Wasser ruhiger und ruhiger. Wir durften sogar alle aufs Mal baden gehen um uns etwas abzukühlen.

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Nach der Ankunft im Hafen von Böningen hievten wir die Boote aus dem Wasser und verstauten diese wieder auf dem Anhänger unseres noblen Cars und es ging zurück in die Base der Rafter. Nachdem wir uns der lustigen Gewänder entledigt hatten gab es eine kleine Stärkung mit Brot, Käse und BIER! Endlich es war eine richtige Wohltat den kühlen Gerstensaft die Kehle runter rinnen zu lassen. Es wurde rege diskutiert was man auf der wilden Fahrt alles erlebt hatte. Dann hiess es Abschied nehmen denn es ging weiter auf unserer Reise: Auf ins Simmental.

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Mit der Luftseilbahn ging es zuerst hoch auf das Chrindli und dann auf das Stockhorn. Man wollte sich die wunderschöne Aussicht zu Gemüte führen und dem schönen Brauch des Apèro hingeben. In der ersten Seilbahn kam nochmals kurz Hektik auf als es hiess, dies sei die letzte Seilbahn. Es fehlte noch unser treuer Chauffeur Thomas. Am Ende löste sich alles in Wohlgefallen auf. Alle waren auf dem Stockhorn angekommen. Man genoss die Zeit, die Sonne, das Panorama das sich bot und erzählte sich lustige Geschichten. Nachdem die Sonne hinter den Felsen untergegangen war, machte sich unsere lustige Truppe an den Abstieg zur Oberstockenalp. Sofort nach der Ankunft wurde uns das Nachtlager gezeigt. Ein grosser Raum mit vielen Betten. Es sah eigentlich sehr gemütlich aus. Wer aber unsere Truppe kennt weiss, es wird relativ wenig Schlaf in der Nacht geben. Naja was soll es. Man nehme etwas mehr Alkohol als üblich und man schläft den Schlaf der gerechten. Kurz darauf war das Essen schon bereit. Es gab diverse Grilladen die alle herrlich dufteten. Alle wurden satt und es war sehr lecker. Nun ging es über in den gemütlichen Teil des Abends. Diverse Gesellschaftsspiele wurden getätigt. Von Brettspielen mit tausenden von Regeln, Geschicklichkeitsübungen bis zu hoch stehenden Kartenspiele. Gegen Mitternacht wurde auch der Chronist etwas müde und begab sich zu seiner Schlafstelle. Nur noch ein paar ganz hartnäckige waren noch auf den Beinen. Eine Randbemerkung an alle, plant euren Schlaf erst nachdem Dani aus dem Hause Allenspach ins Bett gegangen ist und tief schläft. Ansonsten kann es sein das ihr nochmals eine halbe Stunde seinen Witzen lauschen dürft.

Der Morgen kam schneller und heftiger als vermutet. Nach der Katzenwäsche und einem deftigen z’Morge ging es per pedes zur Vorderstockenalp. Ich war froh meinen Kreislauf etwas in Schwung zu bringen. Dies sah nicht jeder so. Es waren einige von der gestrigen Wildwasserfahrt noch etwas angeschlagen oder war es doch der Alkohol am Abend.

Auf der Alp angekommen sollte sich jeder ein Trotti schnappen. Mit diesem ging es auf eine rasante Talfahrt von 10km. Der Start war ziemlich rasant. Wir mussten uns beeilen damit wir nicht hinter einer Kuh Herde nach fahren mussten.

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Zurück im Tal wurden alle in den Car verladen und weiter ging es mit unserer lustigen Reise. Wir fuhren durch das schöne Emmental wo wir unterwegs eine kurze Rast mit Verpflegung und Rauchpause machten. Das Ziel sollte Luzern sein. Direkt am Bahnhof stiegen wir aus unserem Car und marschierten frohen Mutes Richtung Innenstadt. Das Hotel Alpina sollte für eine Nacht unsere Herberge sein.

Als alle einen Zimmergespanen gefunden hatten, ging es an den Zimmerbezug. Mein Zimmergenosse war Andy aus dem Hause Rakozy. Endlich eine Dusche und ein Bett. Nach einem erholsamen Nickerchen das leider viel zu kurz war ging es hoch zur Skybar im Hotel Metropol. Man stimmte sich ein auf den heutigen Abend. Um fünf Uhr sollte es weiter gehen.

Es war immer noch nicht klar was wir heute Abend erleben sollten. Mit dem Car fuhren wir ein kurzes Stück durch Luzern. Da, eine Eishalle. Wäre doch toll etwas Schlittschuh laufen bei dieser Hitze. Leider hatte der weise Rat etwas anderes vor mit der lustigen Truppe. Es ging ans Lozärner Oktoberfest. Auch keine schlechte Idee. Die lustige Truppe stürmte mehr oder weniger in die Halle. Es war laut, heiss und feucht fröhlich. Nun war die lustige Truppe in ihrem Element. Los ging es: Eins, Zwei Sufa. Nach dem ersten Bier verspürten die ersten ein kleines Hüngerchen. Es wurden Haxen, Spätzle und Weisswürste bestellt und vertilgt. Leider bekamen die Speisen und der trank mir persönlich nicht so besonders. Ich fühlte mich als hätte ich Bauklötze verschluckt. Naja, nichts anmerken lassen und weitermachen.

Um elf Uhr sollten sich unsere tapferen Recken vor der Halle einfinden. Man wollte in den ominösen Club 59. Dort sollte es gute Musik und tolles Ambiente geben. Nur etwa die Hälfte der Personen fand sich schliesslich dort ein. Der Rest, wie allen bekannt benahm sich wie ein Sack Flöhe und wollte das tolle Fest noch nicht verlassen. Nun gut man konnte nicht mehr länger warten.

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Markus aus dem Hause Buff übernahm die Spitze und führte uns dank seinem Navigationsgerät (Handy) zum Club. Kurz nach dem Betreten des Untergeschossigem Club hatte ich auch schon genug. Es war schon wieder laut, heiss und feucht fröhlich. So beschlossen ich und ein paar tapfere Recken, man möge sich wieder zur Skybar begeben. Diese war in kurzer Laufdistanz zu erreichen. Als wir uns oben alle wieder trafen, einige hatten auch schon mit den Bauklötzen zu kämpfen, machten wir uns über das reichhaltige Angebot der Getränkekarte. Nach einem Italien-Job Cocktail war es dann soweit das ich genug müde war und schlafen gehen wollte.

Auf dem Weg zurück ins Hotel Alpina kam man noch an der Gaststätte McDonalds vorbei. Logischerweise verspürte man noch einen kleinen Hunger und begab sich kurzerhand dorthinein. Wie zu erwarten waren dort schon zwei andere der lustigen Truppe am Werke und füllten sich die Bäuche. Nachdem Mitternachtssnack war es nun endgültig Zeit sich in die Waagerechte zu begeben. Ich glaube ich schlief schon bevor mein Kopf das Kissen berührte. Solche Ausflüge mit dieser lustigen Truppe können sehr kräftezehrend sein.

Der letzte Tag unserer Reise. Nach einem reichhaltigem z’Morge wurden die sieben Sachen wieder verstaut und man machte sich bereit mit dem Car loszufahren. Wie schon ein paar Mal gesagt, wir wussten nie was als nächstes auf dem Programm stand. Nach einer relativ kurzen Fahrt fanden wir uns am Lido von Luzern ein. Herrliches Wetter und sehr angenehme Hitze waren für dieses Vorhaben sehr zuträglich.

Nach einer etwas längeren Diskussion ob man nun lieber auf der Wiese oder doch im Sand liegen möchte, hatte alle ein Plätzchen gefunden. Die mutigsten der lustigen Truppe schwammen alsbald auf das vorgelagerte Floss hinaus. Andere zögerten ein wenig als ihnen das Wasser bis zum Bauch stand.

Nach ausgiebigem Sonnenanbeten kam dann schon wieder der erste Hunger auf. Zum Glück bekamen wir für diese Aktivität etwas Sackgeld zum Chrömelä. Gleich in der Strand nähe gab es ein Restaurant in dem sich die meisten der lustigen Truppe einfanden um ihren Hunger zu stillen. Man sass gemütlich zusammen und erzählte sich was man in den letzten Tagen alles so erlebt hatte.

Eine lustige Geschichte muss hier noch angemerkt werden. An einem Tisch nebenan sass eine Gruppe Herren aus der Zunft der Lehrerschaft. Einer dieser Herren versuchte einen Sonnenschirm in die Nähe ihres Tisches zu bringen. Nach etlichen erfolglosen Versuchen nahm sich Heinz aus dem Hause Keller ein Herz und half den Sonnenschirm an den gewünschten Platz zu bringen. Damit ist es aber noch nicht getan. Der besagte Herr der nicht im Stande war den Sonnenschirm an den Tisch zu tragen, konnte denselben auch nicht öffnen. Unter grossem Gelächter seiner Kumpanen und unsererseits gab er nach etlichen Versuchen sich geschlagen und sass wieder in die Sonne.

Nach einem Verdauungsschläfchen auf dem Badetuch war es auch schon wieder Zeit diesen schönen Ort zu verlassen. Es ging zurück in die Heimat. Nach einer zweistündigen Fahrt mit dem Car trafen alle wohlbehalten auf dem Parkplatz im MZG Waldstatt ein. Nach herzlichem Verabschieden aller aus der lustigen Truppe war diese wunderschöne Reise auch schon wieder zu Ende.

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Mir, dem Chronisten dieser Reise, bleibt nur noch eins zu sagen: Herzlichen Dank an alle die es möglich gemacht haben das wir eine so tolle Reise unternehmen durften. Allen anderen sage ich einfach: Huerä geili Siechä!

Philipp Oberstrass 17.9. im Jahre des Herrn 2016

2 Kommentare

  1. Hey Bugs, Danke för de super Reisepricht. Was isch nomol die meischt gfrogt Frog gsee?☺

  2. Suuuupi , immer no wia dia alta Blaaris . (aber nümma so en Sauhuufa )
    Gruass
    Franz


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